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Der Buchmarkt auf dem aquaristischen Sektor ist heiß umkämpft. Viele Verlage bemühen sich mit gleichlautenden Titeln um die zahlenmäßig begrenzte Leser- und Käuferschaft. Dazu werden mehr oder weniger namhafte Autoren verpflichtet, ihre Kenntnisse offen zu legen. Der Interessent ist heute mit einer Fülle von Publikationen konfrontiert - und soll eine Wahl treffen. Dabei möchte ich Ihnen helfen.
Der Handel bietet dem Aquarianer mittlerweile eine schier unüberschaubare Menge an technischem Zubehör an. Die Zeiten, da man ein Aquarium mit Beleuchtung, Innenfilter und Heizer betrieb, scheinen der Vergangenheit anzugehören.
Sander, Martin (1998): Aquarientechnik im Süß- und Seewasser, Ulmer, Stuttgart
256 Seiten, 238 Abbildungen, 36 Tabellen
Des genannten Problems nimmt sich Sander höchst professionell an. Da man mit der Technik einen erheblichen Einfluss auf das Milieu im Aquarium nimmt, sind die ersten Kapitel des Buches der Wasserchemie gewidmet. Dabei geht der Autor sehr detailliert auf die Bedeutung und das Zusammenwirken chemischer und physikalischer Größen ein, die das charakterisieren was wir einfach nur Wasser nennen. Um die im Text genannten Aussagen zu stützen, werden eine Vielzahl von Tabellen und Grafiken eingesetzt. Das mag den Laien zunächst überfordern, ist aber für das Verständnis der Wasserverhältnisse in einem Aquarium unabdingbar. Ebenso lässt sich die Verwendung von Formeln und Gleichungen nicht vermeiden, wenn man tiefere Einsichten in das System von Wechselwirkungen chemischer und physikalischer Parameter gewinnen will.
Diese Grundlagen voraussetzend wird in den folgenden Kapiteln erörtert , welchen Einfluss das Wasser auf die in ihm lebenden Tiere und Pflanzen hat, und wie diese die Qualität des Wassers verändern. Dabei werden die für Organismen wesentlichen Stoffkreisläufe anschaulich dargestellt.
Dem Titel des Buches folgend ist der größte Teil des Inhalts der im Handel angebotenen Technik gewidmet. Die Kapitel zur Wasseraufbereitung, der Filter- und Pumpentechnik, der Steuerung des Gashaushalts, der Beleuchtung, Heizung und Wasserwertmessung geben dem Leser einen umfassenden Überblick zum Stand der Technik. Dabei diskutiert Sander auch kritisch die technisch machbaren und aquaristisch sinnvollen Verfahren.
Im letzten Kapitel werden Beispiele für Aquarienanlagen, sowohl kleinerer als auch professioneller, vorgestellt. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis eröffnet die Möglichkeit weitere Quellen zu nutzen und ein Register den schnellen Überblick.
Das Buch ist für technisch interessierte Aquarianer, Zoofachhändler oder Betreiber größerer Aquarienanlagen mit Sicherheit ein wertvoller Ratgeber rund um die Aquarientechnik.
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Pinter, Helmut (1998): Handbuch der Aquarienfischzucht, 5.Aufl., Ulmer, Stuttgart
288 Seiten, 158 Abbildungen, 8 Zeichnungen
Einer der international anerkannten Nestoren der Aquaristik, Helmut Pinter, der 2005 seinen 80. Geburtstag feiern konnte, legt in dem mittlerweile in der fünften Auflage erschienenen Buch seine Erfahrungen mit der Vermehrung tropischer Zierfische dar. Seit 1966, als die erste Auflage dieses Titels erschien, gilt es als das Standardwerk für all jene, die Zierfische nicht nur halten sondern auch vermehren wollen.
Interessanter Weise befasst sich das Buch eben nicht vordergründig mit der Zucht, also der gezielten Selektion und Stabilisierung bestimmter Merkmale, wie man sie von den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, sprich Guppy, Platy, Molly und Schwertträger, kennt. Es geht in erster Linie um die Vermehrung von Aquarienfischen.
In seinem Buch kann der Autor auf seine über sechzigjährige Erfahrung in der Haltung und Vermehrung von Zierfischen zurückgreifen. Dass er diese nicht nur aus dem Studium der Literatur bezogen hat, weiß jeder, der ihn bei einem Vortrag oder im persönlichen Gespräch kennen gelernt hat. Zum Glück gehört Pinter zu der Spezies Aquarianer, die aus ihren Erfahrungen kein Geheimnis machen, sondern bereitwillig ihre Erkenntnisse mit anderen teilen. Und so ist auch die fünfte Auflage des Klassikers gespickt mit praktischen Tipps zur Nachzucht quer durch die Welt der Zierfische. Seine Wortwahl ist dabei so gehalten, dass der „Anfänger“ davon ebenso profitieren kann, wie der Berufszüchter.
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Kasselmann, Christel (2005): Taschenatlas Aquarienpflanzen, Ulmer, Stuttgart
126 Seiten, 217 Farbfotos
Die bereits durch eine Vielzahl von Publikationen bekannte Autorin stellt in diesem Taschenatlas 200 Wasserpflanzenarten in kompakter Form vor. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um ein kleinformatiges Büchlein, das man bequem bei Bedarf bei sich tragen kann. Die Anordnung der vorgestellten Pflanzen folgt alphabetisch den botanischen Namen. Ungeachtet der geringen Größe und des beschränkten Umfangs, findet man zu jeder Art oder Zuchtform wesentliche Hinweise zu Herkunft, wichtigen Merkmalen, Ansprüchen und Vermehrung, wobei letztere aus Platzgründen auf die Formen der vegetativen Vermehrung beschränkt bleiben. Darüber hinaus gibt es Tipps zur Verwendung und den Bezugsmöglichkeiten. Ähnlich wie beim Taschenatlas Aquarienfische ermöglichen Piktogramme eine Übersicht zur Wuchshöhe, der Wachstumsgeschwindigkeit, der erforderlichen Beckengröße, den Temperaturansprüchen und der pH-Wert Toleranz. Das Register beinhaltet die deutschen Pflanzennamen, so dass man sich auch auf diesem Wege orientieren kann.
Schade, dass, im Gegensatz zu den anderen Taschenatlanten, ein Literaturverzeichnis und Hinweise auf Vereine, Verbände und Wasserpflanzengärtnereien fehlen. Ungeachtet dessen ist der Taschenatlas für einen schnellen Überblick oder als Hilfe beim Einkauf zu empfehlen.
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Schaefer, Claus (2005): Taschenatlas Aquarienfische und Wirbellose, Ulmer, Stuttgart
192 Seiten, 272 Farbfotos, 4 Zeichnungen
In kompakter Form enthält der Atlas 255 Steckbriefe zu den am häufigsten im Handel angebotenen Arten tropischer Zierfische und Wirbelloser, wobei letztere sich auf 14 Arten beschränken, mit dem Schwerpunkt auf Süßwasserkrebse und –garnelen.
Die ersten Kapitel sind der Anatomie und Morphologie, den Namen und den wichtigsten Fischfamilien und –gruppen gewidmet. Diese Abschnitte sind sehr kurz gehalten, was der Handhabbarkeit des Buches aber keinen Abbruch tut, da es nicht den Anspruch einer umfassenden Darstellung erhebt, sondern mehr oder weniger einen kurzen Überblick geben soll. Demzufolge wird auch der Schwerpunkt nicht auf systematische Übersichten gelegt. Dieser Intention folgend wird man im Artenteil vergeblich die klassischen Gliederungen – Buntbarsche, Salmler, Regenbogenfische usw. – suchen. Alle Arten sind unabhängig der systematischen Stellung dem wissenschaftlichen Artnamen entsprechend alphabetisch geordnet. Zunächst kam mir das doch etwas verwunderlich vor. Angesichts der Tatsache, dass sich dieses Büchlein aber sehr gut zum Einkauf im Zoohandel nutzen ließe, schwanden meine Bedenken. Natürlich ist es einfacher sich, konfrontiert mit einem Namen, diesen nach dem Alphabet im Buch zu suchen. Das setzt natürlich voraus, dass der Händler die „richtigen" Namen angibt. Zur Not kann man sich auch noch mit dem Register behelfen, in dem die Seitenzahlen den entsprechenden deutschen Namen zugeordnet sind.
In jedem Steckbrief findet man Angaben zu Vorkommen, Geschlechtsunterschieden, Pflege und Vermehrung, sowie in Form von Piktogrammen Aussagen zur Größe, der Anzahl zu haltender Tiere, der notwendigen Aquariengröße, der Vorzugstemperatur und den Futteransprüchen. Ein meist aussagekräftiges Foto rundet den Steckbrief ab. Am Ende des Atlas ermöglichen ein Literaturverzeichnis und eine Auswahl von Verbands- und Vereinsanschriften weitere Recherchen.
Ich denke, dass sich dieser Atlas als Einkaufs- und Orientierungshilfe etablieren wird, zumal er mit 9,90 € sehr preiswert ist.
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Schaefer, Claus; Raschke, Andreas (2005): Taschenatlas Aquarienpraxis, Ulmer, Stuttgart
127 Seiten, 73 Farbfotos, 18 Zeichnungen
Ein Atlas hat ja die Aufgabe dem Nutzer anschaulich einen schnellen Überblick über ein Gebiet zu vermitteln. Um es vorweg zunehmen, dem wird das Büchlein weitgehend gerecht.
Es wendet sich vorwiegend an Anfänger der Aquaristik mit der Intention diesem, durch Unkenntnis begangene Fehler, vermeiden zu helfen. Und so finden sich eine Fülle von Hinweisen zur Auswahl des Aquariums, seinem Aufstellort und die auf den Besitzer zukommenden Kosten.
Der Einführung schließen sich Erläuterungen der zum Betrieb eines Aquariums erforderlichen technischen Geräte an. Die Bedeutung von Belichtung, Heizung und Filterung wird eingänglich hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Aquarienbewohner erklärt. Dabei wird unterschwellig immer wieder darauf hingewiesen, dass es „die" technische Universallösung für alle Fische und Pflanzen (noch) nicht gibt, sondern dass sich der technische Aufwand aus den Ansprüchen der zu pflegenden Arten ergibt. Es wäre daher müßig eine Diskussion über Regelheizer und den Sinn oder Unsinn einer nächtlichen Temperaturabsenkung zu führen. Hilfreich hätte ich hingegen den Hinweis gefunden, dass in den meisten Fällen eine Heizung in modernen Wohnungen gar nicht erforderlich ist, da die Raumtemperaturen inklusive der Erwärmung durch die Beleuchtung eher zum Problem zu hoher Temperaturen führen.
Die Vorstellung von UV-Entkeimern und CO2- Anlagen halte ich in diesem Teil, der sich doch an den Anfänger wendet, für entbehrlich, da möglicherweise beim Neueinsteiger der Eindruck entsteht, man bräuchte diese Anlagen zwingend.
Im dritten Abschnitt des Buches befasst sich Schaefer mit den chemischen Wasserparametern. Der Zielgruppe der Leser entsprechend werden diese nicht mit Formeln und Gleichungen traktiert, sondern auf die für das Wohlbefinden notwendigen Größen hingewiesen und mit den wesentlichen Wasserinhaltsstoffen und ihrer Bestimmung vertraut gemacht. Der Autor setzt sich ebenfalls mit den gängigen Messverfahren auseinander und diskutiert Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens.
In den nachfolgenden Kapiteln werden die Grundlagen der Pflanzen- und Fischhaltung besprochen, wobei Schaefer den Schwerpunkt seiner Darstellungen auf die Bedürfnisse der Pfleglinge ausrichtet. Das die dabei gemachten Aussagen weitgehend allgemein ausfallen und nicht auf spezielle Arten bezogen sind, ist angesichts des Umfanges des Büchleins verständlich. Die in diesem Rahmen gegebenen Hinweise gestatten es dem Anfänger lange Freude an seinem Aquarium und seinen Insassen zu haben, gesetzt den Fall er beachtet sie.
Ein Drittel des Buches sind einem Techniklexikon gewidmet, das vom Co-Autor Andreas Raschke zusammengestellt wurde. Von A – Z findet der Leser die wichtigsten Informationen zu den gegenwärtig verwendeten technischen Hilfsmittel der Aquaristik. Auf Grund der komprimierten Darstellung ist dieses Kapitel geeignet sich sehr schnell einen Überblick zu verschaffen.
Abschließend werden weitere Literaturhinweise auf Bücher und Zeitschriften gegeben – ein Service, den man bei vielen anderen „Anfängerbüchern" leider vermisst – sowie Verweise auf Vereine und Verbände. Ein umfangreiches Register gestattet abschließend den schnellen Zugriff auf gesuchte Begriffe.
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Evers, Hans-Georg (1994): Panzerwelse, Ulmer, Stuttgart
148 Seiten, 126 Fotos, 16 Zeichnungen, 3 Tabellen
Jahrzehntelang galten Welse, insbesondere Panzerwelse, als die „Müllsammler“ des Aquariums, die ihr mehr oder weniger kümmerliches Dasein vom Abfall des von den übrigen Aquarieninsassen verschmähten Futters fristeten. Nur wenige Enthusiasten widmeten sich der intensiven Pflege und Zucht der vorhandenen Arten. Dass auch heute noch diese Arten im Handel angeboten werden, ist einerseits ihrer Robustheit und andererseits eben diesen „Welsfreunden“ geschuldet.
Zu letzteren kann man ohne Einschränkungen den Autor des vorliegenden Buches zählen. Hans-Georg Evers gehört zur selten gewordenen Spezies Aquarianer, die Fische nicht nur sammeln und halten, sondern auch züchten. Seine überaus großen Erfahrungen fließen in die Darstellung der von ihm vorgestellten Vertreter der Gattungen Aspidoras, Brochis und Corydoras ein.
Dem modernen Trend der Tierhaltung gerecht werdend, ist der Ökologie der Panzerwelse ein umfangreicher Abschnitt gewidmet. Evers kann diesbezüglich auf eigene Erfahrungen durch Reisen nach Südamerika gestützt, detaillierte Informationen geben. Ergänzt mit einem Beitrag von R. Geisler zu Corydoras - Biotopen erhält man so einen kleinen Einblick in die natürlichen Lebensräume der vorgestellten Arten. Leider, so merkt der Autor auch selber an, konnte er nicht umfangreich die von ihm an den natürlichen Fundorten gemachten Beobachtungen beschreiben, da dies den Rahmen des Buches gesprengt hätte. Wer einen Vortrag von Evers gehört hat, wird dies schmerzlich vermissen. Des ungeachtet findet sich seine erfrischende und unterhaltsame Erzählweise im allgemeinen Teile des Buches wieder.
Neben den ökologischen Ansprüchen widmet der Autor insbesondere der Zucht einen umfangreichen Abschnitt, ohne aber Ausführungen zur Haltung, Fütterung und Krankheiten zu vernachlässigen.
Den größten Teil nimmt die systematische Darstellung der bis 1993 beschriebenen Arten ein. Dieser Abschnitt folgt in seinem Aufbau weitgehend der Darstellungsweise einer klassischen Monografie. Dass im Laufe der Zeit Artnamen geändert werden, ist normal. Deshalb ist es überflüssig die seit dem Erscheinen des Buches vorgenommenen Änderungen zu diskutieren.
Die fast ausnahmslos guten Bilder vermitteln in Ergänzung zum Text eine bildliche Vorstellung der beschriebenen Arten. Bedauerlicher Weise korrespondiert die Einbindung der Bilder nicht immer mit dem Text, so dass man gezwungen ist zu blättern. Ein kleiner Makel, der den Wert des Buches aber nicht schmälert.
Besonders hervorzuheben, weil heute scheinbar in vielen Büchern nicht mehr üblich, ist das umfangreiche Literaturverzeichnis, das auch ein Studium der Originalquellen ermöglicht.
Summa summarum hat mir das Buch beim Lesen nicht nur Freude gemacht, sondern auch viel Neues vermittelt.
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Pitham, Tony; Holmes, Keith (2004): Gesunde Koi – Krankheiten vorbeugen, erkennen, behandeln; Ulmer, Stuttgart
168 Seiten, 255 Abb.
Gartenteiche werden in Deutschland immer beliebter. Einer Pressemitteilung nach soll es bereits mehr als zwei Millionen davon geben. Mit der Zahl der Teiche wächst natürlich auch der Bedarf an Fischen. Neben den allseits bekannten Goldfischen gewinnen auch Kois immer mehr an Beliebtheit und sind inzwischen auch für den kleineren Geldbeutel erschwinglich. Angesichts der hohen Lebenserwartung dieser Tiere (sie können unter unseren klimatischen Verhältnissen über 40 Jahre alt werden) aber auch der Tatsache, dass man durchaus ein „inniges“ Verhältnis zu diesen Pfleglingen aufbauen kann, ergibt sich die Notwendigkeit über mögliche Erkrankungen dieser Tiere informiert zu sein. Dem wird in nachfolgend vorgestellten Buch Rechnung getragen.
Die Autoren zollen der alten Volksweisheit „Vorbeugen ist besser als Heilen“ Respekt, und gehen daher in den ersten Abschnitten des Buches ausführlich auf die Faktoren ein, die primäre Ursache für die Entstehung von Krankheiten sein können. Es finden sich praktische Hinweise zur Stressvermeidung, der Wasserbehandlung, regelmäßigen Pflege- und Wartungsarbeiten, aber auch zur Fütterung. Ein kurzer Abschnitt widmet sich der Anatomie und Physiologie der Karpfen. Ob der sich anschließende Teil zur Mikroskopie für den Einsteiger sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln, da er nicht mehr als die ersten Schritte enthält und daher meiner Meinung nach Misserfolgserlebnisse vorprogrammiert sind. Für den im Umgang mit dem Mikroskop erfahrenen Fischfreund ist er überflüssig.
Der Hauptteil des Buches ist der Vorstellung der wichtigsten Erkrankungen der Farbkarpfen im Überblick und en detail gewidmet. Anhand der durchweg anschaulichen Fotos lassen sich die Symptome gut erkennen und den entsprechenden möglichen Ursachen zuordnen. Die exakte Diagnose sollte aber in jedem Fall ein Spezialist vornehmen. Leider ist die Abfolge der erläuterten Krankheiten nicht nachvollziehbar. Das klassische Ordnungsprinzip: Bakterienkrankheiten, Viruskrankheiten, Wurmkrankheiten etc. fehlt.
Ebenfalls sehr umfangreich sind die Erläuterungen zu Behandlungsmethoden von Kois. Die erläuterten äußeren und homöopathischen Verfahren enthalten für den Einsteiger wichtige Hinweise, insbesondere um zusätzlichen Stress oder Verletzungen zu vermeiden. Die geschilderten medikamentösen Behandlungen sollten allerdings dem Arzt vorbehalten bleiben oder nach dessen Verordnung erfolgen. Wichtige Adressen der spezialisierten Tierärzte oder –kliniken finden sich am Ende des Buches.
In der Gesamtheit gesehen bietet das Buch einen guten Überblick über die am häufigsten bei diesen Fischen vorkommenden Krankheiten und ermöglicht mit Hilfe der Abbildungen die Zuordnung möglicher Ursachen oder Erreger.
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Kasselmann, Christel (1999): Aquarienpflanzen – DATZ – Atlanten, Ulmer, Stuttgart
504 Seiten, 541 Abb., 6 Tab. (2.Aufl.)
Die „Aquarienpflanzen“ aus der Reihe der DATZ - Atlanten sind mittlerweile das Standardwerk für Wasserpflanzenfreunde im deutschsprachigen Raum.
Das hat auch seine Gründe, weist doch kein anderes Buch, welches sich diesem Thema widmet, eine derartige Dichte an Informationen zu tropischen Wasserpflanzen und ihrer Kultivierung im Aquarium auf. Kasselmann, die sich seit Jahren auf diesem Gebiet zur Spezialistin profiliert hat, legt im Gegensatz zu vergleichbaren Werken aber besonderes Augenmerk auf die Ökologie der von ihr vorgestellten Pflanzen. So finden sich neben allgemeinen Ausführungen zu Standortfaktoren und –bedingungen detaillierte Fundortangaben im speziellen Teil. Die Erkenntnisse, die die Autorin auf Reisen zu den natürlichen Standorten der von ihr beschriebenen Arten, als auch Erfahrungen die sie in der Aquarienkultur gewinnen konnte, schlagen sich im Buch nieder. Mit Aussagen zur Verbreitung, Kultur und Ökologie geht sie weit über das übliche Maß einer systematischen Beschreibung hinaus.
Der durchweg sehr gut bebilderte spezielle Teil ermöglicht es sowohl mit Hilfe der Bilder, als auch der zugeordneten Merkmale die einzelnen Arten und Varietäten zu bestimmen. Ob nun die verwendeten Namen der gegenwärtig gültigen Nomenklatur entsprechen ist dabei völlig irrelevant, da sie sich ohnehin im Lauf der Zeit ändern können und nur allzu oft von den Auffassungen des jeweiligen Bearbeiters abhängen.
Hinsichtlich der Beschreibungen zur Kultur der einzelnen Arten muss sprachlich, nicht aber sachlich, kritisch angemerkt werden, dass auch die als „anspruchslos“ beschriebenen Arten selbstverständlich Ansprüche an ihre Umwelt stellen, und dass Pflanzen sehr tolerant gegenüber verschiedenen Faktoren sein, nicht aber „sich anpassen“ können.
Das Register erlaubt den Zugriff zu den Beschreibungen anhand deutscher Namen oder der Synonyme. Die beigefügten Tabellen geben einen guten Überblick über die Parameter vorgestellter Standorte, bzw. die Toleranzen ausgewählter Pflanzenarten gegenüber Temperatur und Licht. Für den Laien ist mit Sicherheit auch die Erklärung der verwendeten Fachbegriffe im Anhang des Buches von großem Wert. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis ermöglicht dem Leser weitere Studien.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass Kasselmanns „Aquarienpflanzen“ ein Muss für jeden Wasserpflanzenfreund ist, das nicht nur viele Informationen enthält, sondern sich auch gut lesen lässt.
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Bremer, Heinz (1997): Aquarienfische gesund ernähren – DATZ – Aquarienbücher, Ulmer, Stuttgart
191 Seiten, 121 Abb.
Laut Futtermittelwerbung ist Fische füttern die einfachste Sache der Welt: „Man nehme für diese Gruppe die roten Flocken und für jene Fische die grünen Sticks , und Welsen reicht man die Tabs“. Unbenommen kann man auf diese Weise Fische auch jahrelang am Leben erhalten. Dass diese Auffassung nicht unbedingt auch dem Wohlbefinden der Pfleglinge dient, ist einem nach der Lektüre Bremers Futterkunde klar.
Der Autor ist nicht nur Studenten und Biologen als Professor für Zoologie, sondern auch vielen Aquarianer als Referent auf nationalen und internationalen aquaristischen Fachtagungen bekannt. Seit Jahrzehnten befasst sich Bremer u.a. mit Futtertieren, die für unsere Aquarienfische von Bedeutung sind. Diesen gewaltigen Wissensfundus fasst er in seinem Buch zusammen und spannt den Bogen dabei von den Grundlagen der Tierernährung bis zur Futterkunde. Der Leser erhält detaillierte Informationen zu Ernährungsgewohnheiten von Fischen, ihrer Verdauung und Nährstoffverwertung. Dass es dabei nicht ohne ein gewisses Maß an Ernährungsphysiologie und organischer Chemie zugehen kann, ist verständlich. Text und Abbildungen ergänzen sich dabei aber so geschickt, dass auch der Nichtakademiker den Gedankengängen des Autors folgen kann.
Ein erheblicher Abschnitt ist dem Thema „Füttern und Wasser“ gewidmet, in dem Bremer en Detail die Zusammenhänge zwischen Fütterung – Nahrungsaufnahme – Ausscheidung und Wasserbelastung aufzeigt und gleichermaßen mit Möglichkeiten zur Regulation der Wasserqualität vertraut macht.
Unschlagbar, und nach meiner Kenntnis in diesem Umfang in der deutschen Aquarienliteratur einzigartig, ist die Übersicht zu Fischfutter und Futtertieren, die der Autor in seiner „Futterkunde“ auf 60 Seiten mit vielen Fotos und Zeichnungen präsentiert. Dieser Abschnitt dürfte auch für viele Freunde des „Tümpelns“ interessant sein, weil man anhand der Abbildungen viele Gruppen und Arten bestimmen und eine Menge über ihre Biologie erfahren kann. Damit dürfte dieses Buch auch viele Biologielehrer ansprechen, zumindest solche, die Biologie noch als das Fach der Lehre vom Leben betrachten.
Für Aquarianer dürfte wieder der letzte Abschnitt des Buches von besonderem Interesse sein, in dem Bremer auf die Ernährung ausgewählter Fischgruppen eingeht und wertvolle Hinweise und Ratschläge zu deren Fütterung gibt.
Alles in Allem ist das Buch eine Fundgrube für jene, die über das eingangs erwähnte „Man nehme...“ hinaus gehen wollen. Mit 24,90 € ist das Buch nicht billig, aber seinen Preis wert.
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Schaefer, Claus (2003): Grundkurs Aquaristik – DATZ – Aquarienbücher, Ulmer, Stuttgart
95 Seiten, 108 Abb., 2. Auflage
Anfängerbücher zu schreiben ist nicht einfach. Erstens gibt es davon schon eine ganze Menge und zweitens enthalten sie alle mehr oder weniger die gleichen Hinweise zur Beckengröße, der Einrichtung, dem Erstbesatz an Fischen und Pflanzen und der Technik. Was ist also erwähnenswert an Schaefers „Grundkurs“? Selbstverständlich geht der Autor auf die o.g. Schwerpunkte ein. Die zweite Auflage repräsentiert im Technikteil den neuesten Stand der Angebote auf dem Markt. Positiv ist hierbei anzumerken, dass nicht wahllos das Neueste empfohlen wird, sondern Alternativen aufgezeigt werden. Es muss ebenfalls herausgestellt werden, dass dem Kapitel „Wasser“ sehr viel Platz eingeräumt wurde und der Leser mit den wichtigsten Parametern der Wasserchemie und ihren Wechselwirkungen vertraut gemacht wird. Die Erläuterungen sind dabei so gehalten, dass man auch ohne Chemiestudium den Erklärungen folgen kann. Es schließen sich die Kapitel zu den Pflanzen und Fischen an. Natürlich ist beim Umfang des Buches kein erschöpfender Überblick dazu zu erwarten. Es werden die gängigsten Fischgruppen mit einigen Vertretern vorgestellt, und die Pflanzen nach der Wuchsform geordnet. Ein Kapitel über mögliche Probleme sowie Krankheiten und eine Check-Liste zur Einrichtung eines Aquarium runden das Buch ab. Absolut positiv sind die anschließenden Literaturverweise, die Adressenliste aquaristischer Organisationen und das Register zu erwähnen.
Dem Anfänger ist das Büchlein uneingeschränkt empfohlen, da der Autor in seinen Ausführungen den Praktiker erkennen lässt, der weiß worüber er geschrieben hat, und der in der Auswahl seiner Ratschläge das Wesentliche berücksichtigt, ohne den Inhalt zu überfrachten.
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Kokoscha, Michael (1998): Labyrinthfische – DATZ – Aquarienbücher, Ulmer, Stuttgart
95 Seiten, 72 Abb. ISBN 3-8001-7431-6
Literatur über Labyrinthfische ist nicht übermäßig verfügbar, obwohl doch diese Fischgruppe sehr attraktive Vertreter von Aquarienfischen beinhaltet, die zudem durchaus bekannt sind, wie etwa die siamesischen Kampffische oder die Zwergfadenfische.
Der Autor, ein anerkannter Spezialist, ist in der Szene bekannt und geachtet, und wer einen Vortrag von Kokoscha gehört hat, weiß, dass dieser Mann sich nicht nur an der Literatur sondern vor allem an den eigenen Erfahrungen orientiert. Die ihm eigene zurückhaltende Art der Schilderung seiner Beobachtungen und Kenntnisse um diese Fischgruppe, aber auch sein feiner Humor findet sich in seinem Buch wieder.
Da ich mich selber jahrelang mit der Pflege von Labyrinthfischen befasst habe, war ich natürlich gespannt, wie Kokoscha die Besonderheiten der Gruppe darstellt - um es vorweg zu nehmen - vorzüglich. Ich habe hintereinanderweg die 95 Seiten „konsumiert", und das mit Genuss. Wer nun aber erwartet, dass er oder sie ein Rezeptbuch vorfindet, in dem steht: „Man nehme ..." um dann zum Erfolg, also zu Nachzuchten zu gelangen, der wird enttäuscht sein. Kokoscha macht deutlich, dass insbesondere die Nachzucht von Labyrinthfischen sich nicht in ein Schema pressen lässt, sondern von vielen Faktoren abhängig ist. Dazu liefert er eine Fülle von Denkanstößen und eigenen Erfahrungen. Neben Hälterungshinweisen findet der Liebhaber auch Tipps zum Kauf, den Wasseransprüchen, den häufigsten Krankheiten und ihrer Behandlung, aber auch zur Pflege während der „Urlaubsabwesenheit".
Als ungewöhnlich muss die Zusammenstellung der von ihm vorgestellten Arten bezeichnet werden, die weniger systematischen Regeln folgt, sondern sich mehr an den Ansprüchen der Tiere orientiert. Darauf verweist der Autor auch explizit in seinem Vorwort. Diese Herangehensweise ist für eine Monografie ungewöhnlich, aber, da es sich um ein Buch vom Liebhaber für Liebhaber handelt, durchaus legitim.
Trotzdem wäre es für den Liebhaber und Interessenten hilfreich gewesen eine komprimierte tabellarische Darstellung der Haltungsansprüche der beschriebenen Arten als Anhang zu haben. Die vorhandenen Abbildung korrespondieren gut zum Text und illustrieren diesen gut. Allerdings wirken die Aquarellzeichnungen in ihren zarten Tönen neben den kräftigen Farben der Fotos irgendwie deplaziert.
Alles in allem ist das Buch dem Leser und neugierigen Aquarianer uneingeschränkt zu empfehlen. Nach der Lektüre bekommt man Lust es mit der einen oder anderen vorgestellten Art zu probieren. Ich jedenfalls werde mich wieder um den Colisa chuna bekümmern – ich habe gerade ein Aquarium frei.
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Brunner, Bernd (2003): Wie das Meer nach Hause kam – Transit Buchverlag Berlin ( www.transit-verlag.de )
ISBN 3-88747-184-9
Die Geschichte der Entwicklung einer Liebhaberei, oder neudeutsch „Hobby", gehört gemeinhin nicht gerade zu den weltbewegenden Themen. Dabei ist es gerade diese Ignoranz, die uns das Verständnis für gegenwärtige Erscheinungen und den Blick auf die Zukunft verwehrt. Umso positiver ist es also zu bewerten, dass Brunner sich mit der Geschichte des Aquariums und der Aquaristik befasst.
In unterhaltsamer Weise stellt der Autor die Entstehung der Aquaristik im gesellschaftlichen und zeitlichen Bezug dar. Selbst der geschichtlich „vorbelastete" Aquarianer findet dabei Neues und Wissenswertes.
Man muss aber kein Aquarium zu Hause haben, um an diesem Buch Gefallen zu finden. Sowohl der lockere Plauderton, als auch die hervorragende Gestaltung und Illustration machen das Lesen zum Vergnügen, wenn der Bogen der Geschichte vom Naturinteresse des Bildungsbürgertums bis zur Gegenwart geschlagen wird. Dabei werden gesellschaftliche Hintergründe ebenso beleuchtet, wie die Entwicklung der Technik und der Einfluss der Mode.
Wer ein Aquarium betreut, oder sich gar intensiv mit diesem Hobby befasst, wird an verschiedenen Stellen des Textes stutzen, wenn er mit pauschalen Aussagen über „das Leiden der Fische", oder der Aquaristik als „Zerstreuung, Spielerei oder eitle Effekthascherei" konfrontiert wird. Dabei sind diese Aussagen eigentlich auf das 19. Jahrhundert bezogen, das aber geht aus dem Kontext nicht eindeutig hervor, so dass sich der eine oder andere Liebhaber schon verletzt fühlen kann. Auch verallgemeinernde Bemerkungen über das Verhältnis von Aquarianern zum Naturschutz dürften zum Widerspruch anregen.
Die unterschwellig ablehnende Haltung des Autors gegenüber der Aquaristik zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Dass diese durchaus auch ihre Gründe haben kann, ist unbestritten, nur werden solche nicht konkret benannt oder diskutiert. Persönliche Wertungen in geschichtlichen Betrachtungen sind legitim, dafür steht ja auch der Name des Autors über dem Titel; man kann darüber anderer Auffassung sein, deshalb steht mein Name unter dieser Rezension.
Ungeachtet dessen – ein lesenswertes Buch über die Geschichte des Aquariums.
Dr. Jan Robel
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