home    aquaristik   exoten   reisen   schule   sitemap   volltextsuche   gästebuch   kontakt   impressum

Die Maharajabarbe, Puntius sahyadriensis Silas, 1953 und die Orangefleckbarbe, Puntius sophore Hamilton, 1822

 Text und Bilder Kai Arendt

Puntius sahyadriensis, Männchen

Nachdem es jahrelang kaum Importe aus Indien gab treffen den letzten Monaten zunehmend Zierfische, darunter auch einige farblich sehr interessante Barben, aus diesem riesigen Lande bei uns ein. Jetzt hat die Fa. Aquaglobal in Seefeld bei Berlin neben vielen anderen Fischen mit der Maharajabarbe, Puntius sahyadriensis eine weitere hübsche indische Barbe nach Deutschland importiert. Der genaue Fundort der Importierten Maharajabarben konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. P. sahyadriensis wurde jedoch seinerzeit aus dem Yenna River in Mahabaleshwar im Satara District im indischen Bundesstaates Bombay wissenschaftlich beschrieben und so ist anzunehmen, dass auch die jetzt importierten Fische aus dieser Gegend stammen.

    Bei den Maharajabarben handelt es sich zwar nicht um plakativ bunte Fische, trotzdem kann man sagen, dass es sich bei ihnen um eine auch farblich interessante Erweiterung des Barbensortimentes in unseren Aquarien handelt. Diese mäßig hochrückigen und großflossigen Barben besitzen ein unregelmäßiges Fleckenmuster auf den Körperseiten. Ihre ungewöhnliche Färbung macht sie zu unverwechselbaren Fischen. Grundfarbe ist ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Braunrot. Kopf, Brust und der vordere Rücken sich dunkelblau überzogen.  Die Weibchen dieser Art bleiben etwas kleiner als ihre männlichen Artgenossen, die etwa 6 - 7 cm Länge erreichen und kräftiger und bulliger wirken. Besonders dominante Männchen nehmen eine recht dunkle Färbung an und wirken wie mit Ruß überzogen. Kopf, Nacken und  Brust werden dann stahlblau während sich der restliche Körper und die unpaaren Flossen hübsch weinrot einfärben. Die bei den Männchen im Vergleich zu den Weibchen größer und flächiger ausgebildeten Bauchflossen färben sich tiefschwarz während die vorderen Strahlen der Ventrale leuchtend weiß sind. Die Bauchflossen wirken dann wie Signale. Bei den Weibchen ist diese Färbung nur ansatzweise zu sehen. Mahajabarben gründeln kaum und haben sich bei mir bislang auch nicht an den Wasserpflanzen vergriffen. Allerdings neigen besonders die Männchen zeitweise zu einer gewissen Aggressivität und so sollte man das Aquarium für diese Fische von vornherein nicht zu klein wählen. Versteckmöglichkeiten sollten ausreichend geboten werden.

Puntius sophore, Paar

Die zweite Barbe, die ich hier vorstellen möchte ist farblich zweifellos nicht so attraktiv wie die Maharajabarben. Trotzdem ist sie sehr interessant, denn sie ist die Typusart der Gattung Puntius Hamilton, 1822. Die Tiere wurden zunächst von Aquarium Glaser / Rodgau und später dann auch von der Fa. Aquaglobal importiert. Die seinerzeit aus dem Ganges beschriebene Orangefleckbarbe wird ausgewachsen etwa 8 cm wobei die Weibchen größer und korpulenter werden als die Männchen. Die relativ schlanke Art besitzt einen kleinen runden Fleck auf der Schwanzwurzel sowie einen schmalen senkrechten Streifen direkt hinter dem Kiemendeckel. Auf diesem befindet sich ein großer runder, bei manchen Tieren regelrecht leuchtender oranger Fleck. Auch die Iris der Augen ist manchmal orange gefärbt. In der Rückenflosse befindet sich ebenfalls ein schwarzer Fleck, der allerdings nicht immer zu sehen ist. Grundfarbe des Körpers ist ein grünlicher Silberglanz über dem ein feines schwarzes Netzmuster liegt, das durch dunkle Schuppenzentren hervorgerufen wird.

    Im Aquarium erwies sich P. sophore sowohl untereinander als auch gegenüber anderen Mitinsassen als sehr friedlich und eher scheu. Die Art gründelt kaum und richtet auch bei den Wasserpflanzen keinen Schaden an. Daher kann man sie nach meinen Erfahrungen auch gut mit kleineren Fischen im gut bepflanzten Aquarium halten. Da die Orangefleckbarben aber keine helle Beleuchtung mögen müssen zumindest einige Bereiche des Becken abgedunkelt werden. Bei hier vorgestellten Arten nehmen bereitwillig alles gängige Lebend-, Frost- aber auch Trockenfutter an.

Literatur:

Hamilton, F. (1822): An account of the fishes found in the River Ganges and ist branches. –Edinburgh – London: 1-405

Silas, E.G. (1953): Notes on fishes from Mahabaleshwar and Wai (Satara District, Bombay State) –J.Bombay Nat.Hist.Soc., 51(3): 579-589

Talwar, P.K. & A.G. Jhingran (1991): Inland fishes of India and adjacent countries. Bd. 1 & 2. –Oxford & IBH Publishing, New Dehli, Bombay, Calcutta.

Nach oben

home    aquaristik   exoten   reisen   schule   sitemap   volltextsuche   gästebuch   kontakt   impressum