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Neu importiert: der Lapis Tetra, Inpaichthys sp. „Belém“

 Text und Bilder Kai Arendt

Inpaichthys spec. "Belem"

Der beliebte Königssalmler, Inpaichthys kerri Géry & Junk, 1977 zählt seit seiner Entdeckung zum Standardsortiment der deutschen Zoohandlungen. Die ersten Tiere dieser Art gelangten mit einem Import von Wasserpflanzen in die Hände der Aquarianer. An diesem Pflanzen klebten offensichtlich befruchtete Eier. Jedenfalls schlüpften Jungfische, die sich nicht nur zu äußerst attraktiven Tieren entwickelten sondern es stellte sich sogar heraus das es sich hierbei nicht nur um eine wissenschaftlich bislang unbekannte Art sondern um eine neue Gattung handeln müsse. Im Jahre 1977 erfolgte dann die wissenschaftliche Erstbeschreibung dieser vom oberen Rio Aripuana, einem rechtsseitigen Nebenfluss des gewaltigen Rio Madeira im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, stammenden Kleinode. Inpaichthys ist ein Dedikationsname zu Ehren der brasilianischen Indianerschutzbehörde INPA. Zu dieser Zeit hatte das hübsche Fischchen aber schon seinen Siegeszug in den Aquarien der Liebhaber begonnen. Seit seiner Entdeckung galt die Gattung Inpaichthys Géry & Junk, 1977 als monotypisch, d.h. in dieser Gattung war nur eine Art bekannt.

    Umso größer war die Überraschung als die Fa. Aquarium Glaser / Rodgau Anfang des Jahres 2002 von einem Zierfischexporteur aus der brasilianischen Hafenstadt Belém einen Salmler unter dem Handelsnamen „Lapis Tetra“ erhielt, der zweifellos eine neue, bislang unbeschriebene Inpaichthys – Art darstellt. Die genaue Herkunft dieser Tiere ist bisher ein gut gehütetes Geheimnis der brasilianischen Fänger, die diese Art entdeckt haben. Belém ist nämlich nur Zwischen- und Sammelstation für Zierfische aus allen Teilen Brasiliens, die von dort aus nach Übersee exportiert werden. Die Lapis Tetras können also auch aus weit von Belém entfernten Teilen Brasiliens stammen.

    Die neue Art ist im Vergleich zum dunkelblauen Inpaichtys kerri eher himmelblau gefärbt. Auch sie zeigt jenen für die Königssalmler charakteristischen breitem dunklen Längsstreifen auf den Körperseiten, der von der Schnauzenspitze leicht geschwungen bis auf den Schwanzstiel und in die mittleren Strahlen der Schwanzflosse verläuft. Wie beim Königssalmler werden auch die Männchen der neuen Inpaichthys sp. größer und farbiger als die Weibchen. Ebenso entwickeln sie eine großflächigere Afterflosse. Im Aquarium erwiesen sich die Lapis Tetras als nicht sonderlich heikel und sind von den Ansprüchen her mit den bekannten Königssalmlern zu vergleichen. Gefressen wird neben allerlei Lebend- und Gefrierfutter passender Größe auch anstandslos Trockenfutter. Sogar die Nachzucht in Liebhaberhand ist bereits gelungen so dass einer weiten Verbreitung dieser schönen Fischchen in der Aquaristik nichts im Wege steht.

Literatur:Géry, J. (1978): Characoids of the world. –T.F.H. Publications, Neptune City.

Géry, J. & W.J. Junk (1977): Inpaichthys kerri n. g. n. sp., um novo peixe caracideo do alto Rio Aripuana, Mato Grosso, Brasil. –Acta Amazonica 7(3): 417-422

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