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Ein neuer spektakulärer Import aus Peru, Nannostomus marginatus „Purple“ und Nannostomus marginatus „Broad Stripe“ ebenfalls aus Peru
Text und Fotos Kai Arendt
Seit dem Ende des blutigen Bürgerkrieges, in dessen Verlauf viele aquaristisch interessante Gegenden im peruanischen Amazonasgebiet für reisende Aquarianer und kommerzielle Zierfischfänger unzugänglich waren, entpuppt sich Peru als aquaristische Schatzkiste. In den in den letzten Jahrzehnten weitgehend unerforschten Gebieten wurde seither schon mancher sensationelle Fund farbenprächtiger Fische gemacht. So entdeckte der Zierfischexporteur Martin Mortenthaler im Frühjahr 2000 am Rio Nanay einen wunderhübschen rotgefärbten Ziersalmler aus der Verwandtschaft von Nannostomus marginatus Eigenmann, 1909. Diese Fische wurden mittlerweile zu Ehren des Entdeckers als Unterart von N. marginatus, also als Nannostmus marginatus mortenthaleri wissenschaftlich beschrieben. Es scheint sich jedoch die Ansicht durchzusetzen, diese Fische als eigene Art anzusehen.
Jetzt
kam aus Peru ein weiterer mindestens ebenso hübscher Ziersalmler zu uns. Diese,
unter dem Handelsnamen Nannostomus sp.
„Purple“ zunächst vom Aquarium Glaser in Rodgau, kurze Zeit später von
Aquaglobal in Seefeld bei Berlin importierten Schönheiten gehören wohl
ebenfalls in die engste Verwandtschaft von N.
marginatus und sind wahrscheinlich eine Farbvariante dieser Art. Die
importierten Fische wirken durchweg schlanker als N. marginatus mortenthaleri und zeigten alle, mit Ausnahme einiger
kleiner, juveniler Tiere, ihre rote Prachtfärbung. Es scheint also so, als ob
beide Geschlechter dieser neuen Fische, gleich gefärbt sind, ein
Geschlechtsdichromatismus wie bei N.
marginatus mortenthaleri nicht
vorhanden ist. Einschränkend ist allerdings zu sagen dass es auch möglich sein
kann, dass die Fänger und Exporteure in Peru nur die schönen, in diesem Falle
männlichen Exemplare gefangen haben, oder die Weibchen gezielt zurückhalten.
Farbliche Geschlechtsunterschiede sind bei den importierten N.
marginatus „Purple“ jedenfalls nicht zu erkennen. Die Färbung und
Zeichnung ist auf dem beigefügten Foto gut zu erkennen und braucht an dieser
Stelle nicht weiter kommentiert zu werden. Sie
unterscheidet sich in mancher Hinsicht von jener des N. marginatus mortenthaleri. Interessant ist besonders ein Merkmal,
dass diese Fische von Mortenthaler´s Ziersalmler abgrenzt. Der untere
Lateralstreifen verlängert sich bei den neu importierten Fischen nämlich in
den unteren Rand der Afterflosse, die so schwarz gesäumt ist. Dieser schwarze
Saum ist allerdings nur ansatzweise zu erkennen. Bei N. marginatus morthenthaleri fehlt dieser Saum komplett. Stattdessen
ist bei dieser Unterart der obere Rand der Anale schwarz gesäumt. Da der
Fundort dieser neuen Ziersalmler derzeit noch von den Peruanern geheimgehalten
wird kann über die genaue Herkunft dieser schönen Kleinodien nur spekuliert
werden. Aufgrund der leuchtend roten Färbung dieser Ziersalmler möchte ich
hier den deutschen Namen „Rubin – Ziersalmler“ vorschlagen.
Erste Beobachtungen im Aquarium ergaben, dass die neuen Rubin –
Ziersalmler eine viel geringere innerartliche Aggressivität zeigen als N.
marginatus mortenthaleri, bei
denen es bisweilen doch recht ruppig zur Sache gehen kann. Das Verhalten und die
Haltungsbedingungen scheinen eher jenen der übrigen bekannten Formen von N.
marginatus zu gleichen.
Unter dem Handelsnamen Nannostomus sp. „Broad Stripe“ importierte Aquarium Glaser vor einiger Zeit eine weitere, wenn auch nicht annähernd so schöne Form von N. marginatus aus Peru. Auch ihr Fundort konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden. Sie kommt farblich jenen aquaristisch bekannten Formen diese Art sehr nahe. Die einzigen Rottupfer sind bei diesen Fischen auf der Rücken- und der Afterflosse zu finden. Interessant ist auch hier die Verlängerung des unteren Lateralbandes in der Anale. Im Gegensatz zu den bekannten Farbvarianten von N. marginatus verläuft dieser Saum nämlich nicht am unteren Saum der Afterflosse sondern ist als Submarginalband ausgeprägt während der Flossensaum selber transparent ist. In der Aquarienhaltung unterscheidet sich N. marginatus „Broad Stripe“ nicht von den übrigen Formen von N. marginatus.
Literatur:
Paepke, H.J. & K. Arendt (2001): Nannostomus marginatus mortenthaleri new subspec. from Peru (Teleostei:Lebiasinidae). –Verh.Ges.Ichthyol. 2: 142-154home aquaristik exoten reisen schule sitemap volltextsuche gästebuch kontakt impressum