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Spektakuläre Neuimporte von Zierfischen (2)
von Kai Arendt
In den letzten Wochen und Monaten gelangten einige interessante und farbenprächtige, aquaristisch neue Fischarten aus verschiedenen Gegenden der Erde zu uns. Sowohl in der Neotropis als auch in Asien gelangen aufregende Entdeckungen. Einige dieser Neueinführungen möchte ich mit diesem Artikel vorstellen.
Südamerika: Neues aus Brasilien
Roland Numrich, Mimbon Aquarium Köln importierte vor kurzer Zeit einen wunderschönen Salmler aus Brasilien, der der aquaristisch bekannten Gattung Hyphessobrycon zuzuordnen ist. Es handelt sich bei den, unter dem Handelsnamen „Kitty Tetra“ eingeführten Fischen um Hyphessobrycon loweae Costa & Géry, 1994. Die Art wurde aus dem Rio Culune im Einzugsgebiet des oberen Rio Xingú, 40 km südlich von Paranatinga im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, beschrieben. Ich bekam meine Tiere durch die Fa. Das Aquarium in Braunschweig. Es handelt sich um eine recht kleinbleibende hochrückige Salmlerart. Nur etwa 3-4 cm große Exemplare haben bereits voll entwickelte sekundäre Sexualmerkmale. H. loweae zeigt einen ausgeprägten Sexualdimorphismus und –dichromatismus. After- und Bauchflossen der Männchen sind vergrößert und rot gesäumt, die fahnenartig vergrößerte Rückenflosse strahlt ebenso wie die obere Hälfte ihrer Iris herrlich rot. Auch ihre Schwanzflosse ist am oberen und unteren Rand rot. Die Weibchen sind im Vergleich dazu eher unscheinbar, ihre Flossen sind nicht vergrößert und farblos transparent. Beide Geschlechter zeigen bei Wohlbefinden eine schöne zitronengelbe Körperfarbe. Ein dreieckiger schmaler senkrecht stehender Schulterfleck ist bei beiden Geschlechtern ebenso vorhanden wie runder schwarzer Fleck ist auf dem Schwanzstiel. Dieser ist hinten oben und unten mit einem weißen Fleck markiert. Die friedlichen Kitty Tetras in jeden Aquarium mit kleinen Fischen, ausreichendem Schwimmraum und dichter Randbepflanzung eine Zierde. Hier sind die Männchen unablässig dabei, einander mit gespreizten Flossen zu imponieren oder die Weibchen anzubalzen. Meine Hyphessobrycon loweae waren gut einzugewöhnen und nahmen von Anfang an alle bekannten Futtersorten passender Größe.
Nach Jahren der Abwesenheit wurde endlich von kurzer Zeit wieder Rachoviscus crassiceps Myers, 1926 durch Aquarium Glaser nach Deutschland eingeführt bereits nachdem vor einiger Zeit die Einfuhr und Nachzucht der zweiten Art dieser Gattung Rachoviscus graciliceps Weitzman & Goncalves da Cruz, 1981 gelang. Die Typuslokalität dieser Art liegt in der Nähe von Rio de Janeiro am atlantischen Abhang der Kordilliere der Mata Atlantica. Sie kommt aber auch viel weiter südlich in der Gegend von Paranaguá an der Atlantikküste des Bundesstaates Paraná vor. Die hübsche Art ist mit etwa 6 cm Gesamtlänge ausgewachsen. Die Männchen werden nach ersten Beobachtungen größer als ihre weiblichen Artgenossen und haben eine großflächigere gelappte Afterflosse die am unteren Rande braunrot gesäumt ist. Die Anale der Weibchen hat im Gegensatz dazu einen eher gelben Saum. Rücken-, Schwanz und Bauchflossen weisen bei beiden Geschlechtern einen gelben, bei größeren Tieren auch rötlichen Rand auf. Der Körper ist braun und die Fettflosse auffällig rot. Bei erregten Tieren wird der untere Rand der Ventralen schwarz. Dann drohen die Tiere einander mit zu Zerreißen gespreizten Flossen und drohend gesenktem Mundboden. Da die Dickkopfsalmler, so der deutsche Name, untereinander recht ruppig werden können empfiehlt sich die Haltung in einem nicht zu kleinen Aquarium mit viel Javamoos und Javafarn zum Laichen. In so einem Becken ist immer etwas los und es ist schon imposant zu beobachten wie sich die einzelne Tiere ihr Revier abstecken und dies imponierend und eifersüchtig bewachen. So gehalten wirken die Dickkopfsalmler wunderschön. Bei Rachoviscus crassiceps handelt sich um einen hochinteressanten Salmler mit einem vielfältigen Verhaltensrepertoire. (Literatur)
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