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Von Thailand nach Südafrika
Im Juni 1997 schrieben die Tetra-Werke, Melle, den Wettbewerb „Biotopia ´97 aus. Angesprochen wurden Jugendliche, die sich in der Aquaristik engagieren. Inhalt des Wettbewerbs war die Konzeption, Einrichtung und Betreuung eines Aquariums in Teamwork. Als erster Preis wurde eine Reise nach Südafrika in Aussicht gestellt, weitere Preise, wie ein Wochenende in Berlin, Komplettaquarien und andere Sachpreise waren zu gewinnen. Soweit zum ersten Teil der Vorgeschichte.
Seit 1993 betreue ich eine Gruppe von fünf Schülern, die sich für unser Hobby, die Aquaristik interessieren. Wir haben an unserer Schule, dem Oranke-Gymnasium Berlin – Hohenschönhausen, sieben Aquarien unterschiedlicher Größe ( 80 – 280 l). Der Besatz reicht von Guppys über Blinde Höhlensalmler (Astyanax spec.), mehreren Welsarten, bis zu Maulbrütern. Im Verlaufe der Zeit konnten wir auch immer mehr Zuchterfolge verbuchen. Die seinerzeit 4-jährige Erfahrung in der Pflege und Zucht hat eine Teilnahme am ausgeschriebenen Wettbewerb geradezu zwingend herausgefordert – wer schmort schon gern im eigenen Saft? Die Frage war zunächst: „ Welchem thematischen Inhalt soll die Aquariengestaltung zugrunde liegen?" Ein Jahr zuvor hatte ich gemeinsam mit meinem Freund, Helmut Stallknecht, Thailand bereist und verschiedene Fisch- und Pflanzenarten mitgebracht (s. TI 140, TI 141 und TI-Spezial „Asien"), die von H. Stallknecht auch erfolgreich nachgezogen werden konnten. Insbesondere „über Land wandernde" Anabas hatten mich damals fasziniert. So schlug ich meinen Schülern vor, doch ein Thailandbecken einzurichten und als Wettbewerbsbeitrag einzureichen.
Die Konzeption war relativ schnell erstellt. Kathrin, Jörg,
Andre, Tobias und Hagen haben anhand der Literatur eine Liste erstellt, welche
Fisch- und Pflanzenarten geographisch gesehen zueinander passen könnten. Der
Schwerpunkt lag dabei auf Nordthailand. Aus unseren Beständen wurde dann ein
240-l Ganzglas-Aquarium ausgewählt. Aus den Schulbeständen haben sich die
Schüler dann einen Unterschrank herausgesucht, der den Grundmaßen des
Aquariums entsprach. Aus „Abfall-Brettern" wurde ein Lichtkasten
zusammengezimmert und mit Möbelfolie dem Unterschrank optisch angepaßt. Zur
Beleuchtung wurden zwei 40W Leuchtstoffröhren installiert. Nach Einbringung des
Bodengrundes wurde das Becken bepflanzt (an dieser Stelle sei der
Wasserpflanzengärtnerei Barth, Dessau, gedankt, die uns die notwendigen
Pflanzenarten zur Verfügung stellte) und befüllt. Endlich war es soweit, die
Fische konnten eingesetzt werden. 8 Anabas testudineus, 4 Trichgaster
trichopterus, 4 Trichopsis vittatus und 12 Rasbora paviei
bezogen ihr neues Domizil. Mit der Pflege des Aquariums und der Fütterung der
Fische gab es keine Probleme, wenn man davon absieht, daß sich die Anabas
als ausgesprochene Pflanzenfresser (!) herausstellten. Von einem großen Bestand
an Hygrophila polysperma waren nach 14 Tagen nur noch die harten
Sproßachsen übrig und jedes neu erscheinende Blatt in kurzer Zeit abgeweidet.
Im Dezember 1997 stellten die Schüler schließlich ihre Dokumentation über Planung, Einrichtung und Pflege des Aquariums zusammen und reichten sie als Wettbewerbsbeitrag ein. Dann begann die unendlich lange Zeit des Wartens – Welche Entscheidung trifft die Jury?
10.März 1998: Ein Brief erreicht die Schule, adressiert an die Schüler. Katrin nimmt ihn in Empfang, macht ihn aber nicht auf, weil sie gerade eine Klausur schreiben muß. Drei Stunden später ist es soweit – sie öffnet den Brief – wir haben gewonnen.
Die Schüler zerren mich aus dem Unterricht. Irgendwer hat Sekt geholt, wir stoßen an und gleichzeitig fragen wir uns: "„Ist das wirklich wahr?"
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