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Die Welt der Literatur wird zunehmend digitalisiert. Goethe, Schiller, Heine und die Welt der Philosophen kann man sich inzwischen per CD-Rom auf seinen Bildschirm holen. Ich habe es probiert und mußte feststellen, daß mir das Buch in der Hand immer noch am liebsten ist, vielleicht auch, weil mir der Goethe auf dem Screen irgendwie ein Sakrileg ist. Ganz abgesehen davon, dass das Lesen ausgesprochen anstrengt und das Scrollen durch den Text nervt. Da blättere ich lieber und wenn mir danach ist, auch im Liegen. Mit meinem Computer geht das schlecht.
Anders verhält es sich aber, wenn ich auf der Suche nach Informationen bin. Hier leisten Datenbanken unschätzbare Dienste. Bei geringem Raumbedarf, bietet so eine Rom eine Unmenge an Informationen, die meist per Stichwortsuche abzufragen sind und sich auch meist in andere Programme, wie der Textbearbeitung integrieren lassen. Hier zeigt sich eindeutig der Vorteil der elektronischen Medien und so war ich auch sehr gespannt auf die
CD-ROM
Aquarium Atlas-multimedia-
Mergus Verlag GmbH und Studio Direct
2. Auflage 1998.
Aus den in Buchform erschienenen Atlanten hat Mergus über 400 Arten ausgewählt, die dem Anfänger, aber auch Fortgeschrittenen nahegebracht werden sollen. Darüber hinaus gibt es generelle Hinweise unter den Rubriken „Das Aquarium", „Technik und Zubehör", „Die Pflanzen" sowie „Haltung und Pflege". Ein Eingangsvideo, das in eindrucksvoller Weise ein Malawi-Becken demonstriert und ein weiteres, das die Einrichtung eines Aquariums erleichtern soll, bilden gemeinsam mit der unterlegten Musik den multimedialen Teil der Rom. Leider konnte ich die entsprechenden Videodateien nur vom Dateimanager aus starten, denn das Programm als solches verweigerte seine Mitarbeit. Vielleicht liegt es an meiner Rechnerkonfiguration, es soll ja diesbezüglich die tollsten Sachen geben. Unabhängig davon habe ich mir die Videos angesehen, möchte mir aber den Kommentar ersparen, weil Präsentationen immer eine Geschmackssache sind. Dass aber Produktwerbung für Juwel-Filter und Sera-Erzeugnisse betrieben wird, fand ich etwas eigenartig. In einem Standardwerk hat solche Firmenbezogenheit m.E. nichts zu suchen. Auch die Schrittfolge bei der Einrichtung eines Aquariums würde ich persönlich so nicht nachvollziehen.
Die Rubrik „Fische" bietet zu den bereits oben erwähnten 400 Arten Datenblätter an, die neben den deutschen, lateinischen und Familiennamen auch den Beschreiber, das Vorkommen und die Geschlechtsunterschiede angeben.
In einer Leiste werden die Hälterungsbedingungen kurz, aber übersichtlich dargestellt. Der Textteil gibt dann zusätzliche Informationen zum Sozialverhalten, der Hälterung, der Zucht, dem Futter und den Besonderheiten der jeweiligen Art. Dazu gibt es ein Foto, wobei nicht erkennbar ist, um welches Geschlecht es sich handelt.
Die Installation des Programms ist unproblematisch. Ich habe aber nicht schlecht gestaunt, als ich feststellte, dass die von mir verwendete Auflösung von 600x800 dem Programm nicht genügt, welches eine Einstellung von 1024x768 verlangt. So schalte ich also meinen Anzeigemodus um, wenn ich den Atlas verwenden will – etwas unbequem!
Die Bildauflösung ist verbesserungswürdig, denn die Darstellungen erscheinen durchweg sichtbar gerastert. Komischerweise erscheint als erstes Bild immer ein Apistogramma agassizii Männchen, egal welche Art man auch wählt. Erst nach der erneuten Wahl der gesuchten Art wird das „richtige" Bild angezeigt.
Die Datenblätter können auch ausgedruckt werden, man sollte dafür aber seinen Drucker auf „Querformat" einrichten. Trotz maximaler Druckereinstellung werden aber Teile des Blattes „abgeschnitten" – schade.
Vermißt habe ich auch einen Autoren- und Bildnachweis, sowie ein Quellenverzeichnis. Gerade das wäre für den engagierten Aquarianer wichtig. Leider gibt es auch keine Möglichkeit den Atlas individuell zu gestalten, d.h. eigene Datenblätter zu erstellen, oder die vorhandenen mit eigenen Notizen zu versehen.
Insgesamt erscheint der „Aquarium Atlas" mit der „heißen Nadel" genäht, bzw. geprägt – traurig für Mergus, denn die Atlanten sind ja gegenwärtig das Standardwerk der Vivaristik. Etwas mehr Sorgfalt und mehr Information hätte der Rom gut getan.
Trotzdem stimmt insgesamt das Preis/Leistungsverhältnis, denn mit 34,- DM ist der Aquarium Atlas allemal erschwinglich. Man darf nur nicht zu hohe Erwartungen angesichts des Namens des Herausgebers stellen.
Dr. Jan Robel
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