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Die Fütterung ist weitgehend unproblematisch. Einsiedlerkrebse sind Aas- und Detritusfresser, ernähren sich also von toter organischer Substanz, wobei tierische und pflanzliche Nahrung gleichermaßen aufgenommen wird. Lange Zeit habe ich gegrübelt, was das von mir gehaltene Exemplar überhaupt frisst, weil an dem dargebotenen Futter kaum Fraßspuren zu sehen waren. Die aufgenommenen Mengen sind also sehr klein. Als komfortabel hat sich die Verfütterung von handelsüblichem Fischfutter in Stickform herausgestellt, das ich ab und an durch Obst (Apfel, Banane) ergänze. Interessant ist in diesem Zusammenhang das Fressverhalten, das man allerdings nur in der Dämmerung oder Nachts beobachten kann. Die Tiere erlernen relativ schnell die Lage ihres Futterplatzes und bewegen sich zielgerichtet dort hin. Mit den langen Antennen wird die Nahrung inspiziert und anschließend mit der großen Schere zerkleinert. Mit der kleineren Schere werden die Futterbröckchen dann zur Mundöffnung geführt und mit dem kleineren Fühlerpaar nochmals analysiert. Bei Gefahr verschließen die Scheren "passgenau" die Gehäuseöffnung. Anschließend zerkleinern die Mundwerkzeuge die Nahrung zu aufnehmbarer Größe. Da die Einsiedler sehr langsam fressen ist es bei Haltung mehrerer Tiere notwendig jedem Revier einen eigenen Futterplatz zuzuordnen, um Streitigkeiten und daraus resultierende Kämpfe zu vermeiden. Man sollte die Kraft, die ein solch kleiner Kerl mit seinen Scheren zu entwickeln in der Lage ist nicht unterschätzen. Mein Exemplar hat jetzt eine Größe von vier Zentimetern und eine große Schere von sechs Millimetern, mit der er in der Lage ist nicht nur spürbar, sondern wirklich schmerzhaft zu kneifen. Bei einem Artgenossen fällt unter diesen Bedingungen dann schon ein Bein ab.

Apropos Beine – die Enden der Laufbeine sind mit nadelspitzen Klauen besetzt, die Einsiedlerkrebse zu wahren Kletterkünsten verhelfen. Das mir überlassene Exemplar fand ich am Morgen nach der Einrichtung des Terrariums in einer Ecke direkt unter der Deckscheibe. Diese war zum Glück so schwer, dass das Tier nicht in der Lage war sie zu bewegen. Spätere Beobachtungen zeigten, dass der Einsiedler sich mit den oben erwähnten Klauen in der schmalen Klebenaht zwischen den Scheiben verankert und samt seinem Gehäuse nach oben klettert. Eine sichere Abdeckung des Behälters ist also ein Muss bei der Haltung dieser Tiere, denn einmal nach draußen gelangt, vertrocknen sie sehr schnell.Auf Sri Lanka bevorzugt C. rugosus die Gehäuse von Achat-Schnecken.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Landeinsiedlerkrebse nicht nur sehr genügsame sondern in erster Linie hoch interessante Pfleglinge sind. Die entsprechenden Bedingungen vorausgesetzt überlebt ein Einsiedler einen Goldhamster allemal, denn das von mir gepflegte Tier befindet sich nun bereits seit dreieinhalb Jahren in meiner Obhut. Unter Berücksichtigung der mindestens einjährigen Larvenentwicklung und der Größe des Tieres zum Zeitpunkt der Übergabe muss es mindestens fünf Jahre alt sein.

Bei uns ist Haltung von Vertretern dieser Gattung immer noch die Ausnahme. In den Staaten und in Australien hat sich bereits eine richtige „Fangemeinde“ gebildet, wie Recherchen im Internet zeigten. Ausgehend von meinen Erfahrungen kann ich Ihnen die Haltung eines Landeisiedlers nur empfehlen, falls Sie einmal vor der Entscheidung stehen ob, oder ob nicht.

Literatur:

Scermino, Daniel (1993). Hermit Crabs as Pets. Palmetto Publishing Co.

Shih, His-Te (2000). List of Taiwanese hermit crabs. Hermit Crab Information Web.

De Muylder, Eric (2001). Hermit Crab Lovers Ring.

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