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Wirklich „urig“ waren die Eindrücke, die wir bei den Reisbauern gewannen. Vater und Sohn, lediglich mit einem Lendenschurz bekleidet trieben ihre Wasserbüffel durch ein geflutetes Feld, um es für die Neuanpflanzung vorzubereiten.
„Töpfern auf singhalesisch“ war gleichfalls neu für uns. Die Töpferscheibe wird vom Hausherrn per Hand in Schwung gehalten, für die Gestaltung ist seine Frau zuständig. Aus einem großen Tonklumpen formte sie Schüsseln und Töpfe, die nach Fertigstellung der äußeren Umrandung vom Klumpen abgeschnitten wurden – ohne Boden. In kurzer Zeit fertigte sie eine Auswahl ihrer Standardmodelle. Der Boden wird erst später angefügt. Anschließend erfolgt das Brennen im offenen Holzfeuer.
Bei all den „Anstrengungen“ und in Anbetracht der ständigen Temperaturen zwischen 29 und 39 Grad Celsius muß man sich natürlich zwischendurch auch hin und wieder mal stärken. Das tut man am besten an einem der zahlreichen „Fruchtstände“, die preiswert und absolut frisch das Obst der Saison bieten. Wir haben immer Ananas präferiert, die mundgerecht aus der Hülle geschält wurden und in dieser Qualität und diesem Reifezustand nirgendwo hier zu haben sind.
Für den Besucher der Insel ist das „historische Dreieck“, gebildet von den Städten Kandy, Anuradhapura und Polonaruwa, natürlich ein „Muß“. Nirgendwo auf der Insel wird die „Größe“ der alten Herrschergeschlechter und ihrer Relegionen deutlicher als hier, weil gleichsam Stein geworden. Leider hatten wir nicht die Zeit alle diese bedeutsamen Zeugnisse singhalesischer Geschichte zu besuchen. Außerdem muß man sich ja die eine oder andere Sehenswürdigkeit für einen zweiten oder dritten Besuch aufzuheben. So konzentrierten wir uns auf Shigeria und Kandy. Erst genannter Ort ist in erster Linie durch sein Felsenschloß und die Fresken der „Wolkenmädchen“ bekannt geworden. Zum Glück für uns war der Besucherstrom schon abgeebbt, so dass wir ganz allein in der kleinen Höhle die Wandmalerein bewundern konnten. Die Intensität der Farben ist auch Jahrhunderte nach der Fertigstellung der Bilder so groß, dass sie scheinbar aus dem Fels heraus treten. Anschließend „krabbelt“ wir noch auf einer abenteuerlichen Leiter bis auf das Plateau des Felsens. Unsere Bedenken angesichts der abenteuerlichen Konstruktion dieser „Stiege“ möchte ich lieber nicht schildern. Der Rundblick allerdings war von dort oben phantastisch und hat sowohl Angst als auch Mühe wieder wett gemacht.
Das absolute „Highlight“ von Kandy ist natürlich der „Zahntempel“, in dem die bedeutendste Reliquie des Buddhismus, der obere linke Eckzahn Siddharta Gautamas, aufbewahrt und regelmäßig den Gläubigen präsentiert wird. Ob es nun tatsächlich der „echte“ Zahn ist, oder nicht, beeindruckend ist in jedem Fall die „Lebendigkeit“ dieser Religion, die man angesichts der in Meditation versunkenen Menschen einfach respektieren muß. Gleiches gilt für Musik und Tanz – Kandy ist in Lanka berühmt für seine Tänzer und natürlich die sie begleitenden Musiker. Allerdings muß ich eingestehen, dass mir die Ästhetik des Tanzes, insbesondere aber der Musik verschlossen blieb. Sicherlich habe ich verstanden, dass dort auf der Bühne „Theater“ gespielt wurde und ebenso sicher kann ich die circensischen Leistungen der Akteure bewundern – trotzdem hatte ich meine Probleme die Darbietung als harmonisch zu empfinden. An keiner Stelle habe ich deutlicher begriffen, wie sehr sich unser Kulturkreis von dem dortigen unterscheidet.
Auf dem Rückweg zur Küste ging es natürlich auch in die Teeanbaugebiete des Hochlandes mit dem Zentrum Nuwara Eliya, oder Nureliya wie die Singhalesen sagen. Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Alle Hügel sind mit Teesträuchern besetzt, was botanisch eigentlich falsch ist, weil es eigentlich keine Sträucher sondern Bäume sind. Nur das permanente Pflücken und harter Schnitt über Jahrzehnte hinweg verleiht den Pflanzen den halbhohen Wuchs von ca. 1,2 Metern. Vom Prinzip her hat man es hektarweise mit Bonsais zu tun.home aquaristik exoten reisen schule sitemap volltextsuche gästebuch kontakt impressum